Von der Schönheit der chemie
Gestern haben zwei Forscherinnen zur Gentechnologie den Nobelpreis 2020 für ihre Arbeit bekommen. Emmanuelle Charpentier und Jennifer A. Doudna haben entscheidende Fortschritte in der Erforschung des Erbgutes gemacht. Es geht um die Crisp/Cras9- Schere, die Änderungen in DNS vornimmt, bisher von Bakterien und nun auch vom Menschen. Direkt klingeln Alarmglocken und die Diskussionen um die moralische Sicht von Eingriffen in die Genstrukturen beginnen. Eins ist klar: was unbekannt ist, macht Angst. Die Wissenschaft hat dort eine Macht in den Händen, die kaum kontrollierbar ist. Wer wird sie kontrollieren: Politik? Kapital? Aber vielleicht werden Viren, wie der Coronavirus Covid 19, erfolgreich bekämpft werden können. Die laienhafte Sicht lässt in Unsicherheit schweben.
Chemie ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Mir gefiel in der Schule die große Tafel der chemischen Elemente: schöne Zeichen, die wie Symbole über dem Chemieunterricht schwebten. Und DNS – wie klar strukturierte Schlangen winden sie sich über das Papier. So auch über die tägliche Zeichnung in Irvings Skizzenbuch.